Sicher hast du auch schon gehört, dass Meditation viele Vorteile mit sich bringen soll. Aber was bringt Meditation wirklich?
Dazu möchte ich in diesem Artikel weniger auf wissenschaftliche Erkenntnisse eingehen, das tue ich bereits in dem Artikel „Meditation Wirkung“, sondern eher auf die psychologische Seite der ganzen Geschichte.
Seien wir mal ehrlich: Unabhängig davon, ob Meditation den Blutdruck senkt oder nicht. Im Grunde wollen wir alle nur möglichst keinen Stress haben, glücklich und zufrieden sein und ein sinnvolles, erfülltes Leben führen.
Daher die Gretchenfrage: Was bringt Meditation in all diesen Dingen?
Meditation Vorteile: Ein Blick auf unseren Stress
Wie entsteht Stress? Und was bringt Meditation bei Stress?
Beispiel: Mein Schreibtisch ist voll und obendrein steht eine noch nicht angefangene Kundenpräsentation an.
Diese Einschätzung kann lindernd oder verstärkend wirken.
Beispiel: Puh, wie soll ich das schaffen? Warum habe ich mich nicht früher darum gekümmert? Ich werde wohl meine Mittagspause ausfallen lassen.
Beispiel: Ich gerate in Panik, mein Puls erhöht sich, ich bin gereizt und fühle Druck und Enge in der Brust.
An diesem Punkt kommt Meditation ins Spiel. Was bringt Meditation also und was ist Meditation überhaupt?
Meditation ist ein „sich bewusst machen“, was in einem geschieht. Ein Entschlüsseln der eigenen Erfahrung und ein Training unseres Bewusstseins.
Was bringt Meditation: Training für den Umgang mit dem Stress
Wir versuchen unseren Atem wahrzunehmen, werden bewusst, dass unsere Aufmerksamkeit sich vom Atem gelöst hat und lenken dann unsere Aufmerksamkeit wieder zurück zu unserem Atem.
Was bringt Meditation in Bezug auf Stress?
Auch in der Meditation haben wir einen Reiz (in der Regel ein Gedanke), der uns vom Atem ablenkt.
Wir spüren den Impuls, diesem Gedanken nachzugehen.
Wir reagieren auf den Impuls, indem wir dem Gedanken nachgehen und in Gedankenmuster, Assoziationen, Planungen und Erinnerungen abdriften.
Was bringt Meditation – näher betrachtet?
Was bringt Meditation in erster Instanz?
Was bringt Meditation in einer konkreten Stresssituation?
In dem Moment, wo sich das Gefühl breit macht „Puh, wie soll ich das schaffen?“, können wir uns dieses Gefühl und den damit verbundenen Impuls in Panik zu geraten, bewusstmachen, loslassen und uns kurz auf unseren Atem besinnen.
Gehen wir in dieser Weise vor, nehmen wir der scheinbar zwanghaften Reaktion ihre Energie und schaffen uns Raum, besonnen zu reagieren.
- Was bringt Meditation kurzfristig? Auf jeden Fall die Möglichkeit, akute Stresssituationen abzumildern.
- Was bringt Meditation mittelfristig? Mittelfristig entfaltet Meditation erst richtig seine Wirkung.
Denn wie Viktor Frankl so schön sagt:
Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum.
In diesem Raum hat der Mensch die Freiheit und die Fähigkeit, seine Reaktion zu wählen.
In diesen Entscheidungen liegen unser Wachstum und unser Glück.
Je häufiger wir uns in der Meditation für den Raum entscheiden und den Kreislauf Reiz – Impuls – Reaktion durchbrechen, desto weniger Kraft entfaltet der Kreislauf von Zeit zu Zeit: Wir wachsen.
Was bringt Meditation: Ein Blick auf die Zufriedenheit
Was bringt Meditation für die Zufriedenheit?
Zufriedenheit ist ein höchst subjektiver Faktor. Auch wenn auf diesem Gebiet durchaus schon Forschungsanstrengungen unternommen werden, gibt es wohl keine allgemeingültige Formel, die zu unserem Glück führt.
Ein sinnvoller Ansatz für die Frage „Was bringt Meditation für die Zufriedenheit?“ kann daher sein, die Ausgangssituation umzudrehen:
Von welchen Faktoren wissen wir, dass sie uns von unserer Zufriedenheit abhalten? Was bringt Meditation in Bezug auf diese Faktoren?
in Form von exzessivem Denken, Schwelgen in negativen Gedanken und Grübeln
vor allem die mangelnde Fähigkeit, mit eigenen negativen Emotionen umzugehen.
Was bringt Meditation: Kontrolle in unseren Gedanken
Vielleicht ist dir ein solches Gedankenmuster bekannt.
Problematisch wird dieses Gedankenmuster, wenn du in deinen Gedanken wieder und wieder zu deinem Ausgangspunkt zurückkehrst, die immer wieder gleichen Gedanken durchläufst und vielleicht sogar bemerkst: So wirklich was bringt es irgendwie nichts.
Wenn du dich in dem Moment dann nicht von deinem Gedankenkreislauf lösen kannst und du in deiner inneren Überzeugung oder Emotion gefangen bist (‚Ich muss das jetzt denken, ich muss das jetzt weitermachen‘) – spätestens dann wird das Ganze gefährlich.
Die beschriebene Dynamik nennt man Grübeln. Grübeln ist nicht nur ziemlich belastend, sondern kann tatsächlich auch ein Schritt in Richtung Depression sein. Aber wie bringt uns das weiter bei der Klärung der Frage „Was bringt Meditation“?
Grübeln kann man mittlerweile ganz gut im Gehirn nachvollziehen. Wenn wir Grübeln, ist vor allem ein Bereich im Gehirn besonders aktiv: das Default Mode Network (DMN).
Das Schöne an der Sache: Genau dieser Bereich wird in der Meditation sehr stark heruntergeregelt.
Was bringt Meditation also beim Grübeln?
- DMN aktiv ist, wenn wir grübeln oder tagträumen und
- DMN inaktiv ist, wenn wir unsere Aufmerksamkeit nutzen oder eine Aufgabe erledigen müssen.
Wenn wir also die Frage „Was bringt Meditation beim Grübeln“, plakativ beantworten wollen, können wir sagen: Meditation gibt uns Zugriff zu dem Schalter, der das Grübeln in uns an- oder ausschaltet.
Was bringt Meditation bei Anfängern?
Vielleicht denkst du dir: ‚Das ist ja alles schön und gut, aber so wahnsinnig viel grübele ich eigentlich nicht…‘
Tatsächlich kannst du auch als „Nicht-Grübler“ von dem gleichen Mechanismus profitieren. Was bringt Meditation als Nicht-Grübler? Kontrolle über die Vorstufe des Grübelns: das Tagträumen.
Was bringt Meditation beim Tagträumen?
In all diesen Fällen driften wir in Gedanken und Träumereien ab, verlieren unsere Bewusstheit und versinken in den Aktivitäten unseres DMNs.
Was bringt Meditation dabei? In all den beschriebenen Situationen kann Meditation Abhilfe schaffen, indem es unsere Aufmerksamkeit schult und unsere grundsätzliche Konzentrationsfähigkeit steigert.
Was bringt Meditation: Kontrolle in unseren Emotionen
Was bringt Meditation in Bezug auf unsere Emotionen?
Eine gute Funktionsfähigkeit der Amygdala kann für die emotionale Regulierung daher sehr wichtig sein.
Was bringt Meditation bei der Amygdala? Zahlreiche Studien zeigen mittlerweile, dass Meditation sich positiv auf die Amygdala auswirkt und zu einem Schrumpfen dieser führen kann. Schwerpunkt der in diesen Studien untersuchten Meditationsform war häufig die Achtsamkeitsmeditation.
Solltest du dich neben der Frage „Was bringt Meditation“ auch für die Unterschiede zwischen Achtsamkeit und Meditation interessieren, empfehle ich dir meinen Beitrag: „Achtsamkeit Meditation – Alles das gleiche?“
Was bringt Meditation, im Speziellen die Achtsamkeitsmeditation?
Was wir also mit Emotionen wie beispielsweise der Langeweile oder Ungeduld in der Achtsamkeitsmeditation üben, ist diesen Emotionen nicht-reaktiv zu begegnen. Durch diese Nicht-Reaktivität verlieren die Emotionen ihre Energie und sie entwickeln nicht die Zugkraft, die sie entwickeln könnten, wenn wir ihnen nachgehen.
Was bringt Meditation noch? Mittelfristig zeigt sich die Wirkung der Meditation sogar darin, dass die Hirnregion, die Angst, Stress und Unruhe in uns auslösen kann, schrumpft und so weniger negativen Einfluss auf uns ausüben kann.
Meditieren was bringt das?
Mehr Zufriedenheit durch mehr Kontrolle
In Summe verschafft uns Meditation Linderung in unmittelbaren Stresssituationen und sorgt mittelfristig für deutlich weniger Stress.
Meditation hält uns vom Grübeln ab, sorgt für mehr Aufmerksamkeit und Konzentration und verringert so unsere Tendenz in Tagträume abzudriften. Zudem hilft Meditation uns, mit unserer Reaktivität bei Emotionen umzugehen und verringert so Zustände von Angst, Stress und Unruhe.
Diese Antworten kann man also schonmal auf die Frage „Was bringt Meditation“ geben. Dass Meditation nun zwangsläufig zu Zufriedenheit führt, wäre allerdings zu weit gegriffen. Denn auch wenn Meditation Vorteile mit sich bringt: Ein Allheilmittel ist es nicht.
Was bringt Meditation und warum Meditieren helfen kann
unsere Gedanken und unsere Emotionen.
Es schafft uns so eine grundsätzlich gute Ausgangsbasis für mehr Zufriedenheit und Erfüllung.
Ob wir diese dann aber auch erreichen, liegt wohl an uns.
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