Was ist die perfekte Meditationszeit? Wann meditieren für den größtmöglichen Nutzen?

Ganz ehrlich: Diese Fragen sind meines Erachtens nach nicht allzu wichtig und können einer guten Meditationspraxis im schlimmsten Fall sogar im Wege stehen. Natürlich gibt es gewisse Zeiträume, die sich für eine Meditation etwas besser eignen als andere.

Warum ich das aber nicht überbewerten würde und worauf du meiner Meinung nach eher achten solltest, verrate ich dir in diesem Artikel.

Wann meditieren – der Morgen und der Abend

Die gängigen Antworten bei der Frage Wann meditieren sind der Morgen und der Abend.

Der Morgen direkt nach dem Aufstehen wird klassischerweise als der beste Zeitpunkt für die Meditation gesehen.

Zu diesem Zeitpunkt ist man noch nicht den Eindrücken des Tages ausgesetzt gewesen, das Erwachen des Tages hat gerade in den frühen Morgenstunden etwas Magisches und die Kombination dieser Faktoren führt dazu, dass man sich einfacher in die Meditation vertiefen kann.

Das Schöne an der Meditation am Morgen ist ebenfalls, dass die Meditation einen in der Regel positiv für den Tag prägt und man fokussierter und zentrierter in den Tag startet.  

Viele Meditierende schwören bei der Frage „Wann meditieren“ daher auf den Morgen.

Allerdings hat auch der Abend seine Vorzüge. Im Gegensatz zum Morgen hat man am Abend bereits den Tag hinter sich und hat vielfältige Eindrücke den Tag über aufgenommen.

Die Meditation am Abend arbeitet mit diesen Eindrücken, hilft bei der Verarbeitung und hat so den netten Nebeneffekt, dass sie einen für einen guten und erholsamen Schlaf vorbereitet.

Ob Morgen oder Abend, beide Zeiträume haben also ihr für und wider.

Wann meditieren – pragmatisch sein

Wichtiger als einen möglichst guten Zeitraum zu finden, finde ich es, möglichst pragmatisch mit der Frage Wann meditieren umzugehen.

Was bedeutet das?

idee_glühbirne Das bedeutet, dass du dir weniger die Frage stellen solltest, wann meditieren objektiv betrachtet Sinn ergibt, sondern eher, wann meditieren in deinen Alltag hineinpasst.
Schau dir daher an, wie du Meditation langfristig natürlich in deinen Alltag integrieren kannst, ohne dafür deinen üblichen Zeitplan komplett über den Haufen werfen zu müssen.

Nur so schaffst du eine gute Grundlage für die Meditation, machst es dir einfacher, dir eine Gewohnheit aufzubauen und wirst nicht immer wieder über die Frage „Wann meditieren“ stolpern.  

Wann meditieren – am besten mit einer Gewohnheit

Der Aufbau einer Gewohnheit ist mit Abstand das Wichtigste beim Meditation lernen.

Nur wenn du eine Gewohnheit hast, die dich nicht überfordert, sondern nahtlos in deinen Alltag übergeht, wirst du die Meditation mittel- bis langfristig fortsetzen und von der Meditation Wirkung und all ihren Vorteilen profitieren.

Gerade deshalb betone ich auch bei der Frage „Wie lange meditieren“, dass gerade anfangs 2 min. vollkommen ausreichen. 

Wann meditieren – den Alltag durchleuchten

Zurück zur Frage: Wann meditieren?

Damit du dir möglichst einfach eine Gewohnheit aufbauen kannst, solltest du einmal gründlich deinen Alltag durchleuchten und dir folgende Fragen stellen:

wie_planbar_tageWie planbar sind deine Tage?
Laufen deine Tage tendenziell ähnlich ab oder gibt es jeden Tag eigentlich unvorhersehbare Ereignisse, auf die du flexibel reagieren musst?
symbol_tag_nachtWie sehen deine Morgen und Abende aus?
Bist du tendenziell eher morgens aktiv und gegen Abend schon nach der Arbeit vollkommen schlapp? Oder ist es eher andersherum?
Pause_symbolWie durchgetaktet bist du tagsüber?
Hast du gegebenenfalls sogar innerhalb des Tages etwas Freiräume?
Je nachdem wie deine Antworten auf diese Fragen aussehen, ergeben sich Optionen für das Thema Wann meditieren.

Wann meditieren – die Gewohnheit aufbauen

Um dir dann eine Gewohnheit aufzubauen, gibt es zwei wesentliche Wege:
Uhr_ZeitMethode 1: feste Uhrzeit
Zum einen kannst du dir vornehmen, immer zu einer bestimmten Uhrzeit zu meditieren. Wenn du beispielsweise weißt, dass du immer bis 17 Uhr arbeitest und spätestens gegen 18 Uhr zu Hause bist, ist eine sinnvolle Überlegung auf die Frage „Wann meditieren“ immer um 18 Uhr zu meditieren.
symbol_wiederkehrendes_EreigisMethode 2: festes Ereignis
Sollten deine Tage weniger planbar ablaufen, empfehle ich dir, die Frage „Wann meditieren“ nicht zeitlich, sondern ereignisbezogen zu beantworten. Überlege dazu, welches Ereignis oder welche Gewohnheit in deinem Alltag sowieso täglich vorhanden ist und versuche einfach, die Meditation an dieses Ereignis zu knüpfen.

Beispiel: Solltest du jeden Abend spazieren gehen, kannst du dir vornehmen, direkt vor oder nach dem Spaziergang eine kurze Meditation einzubauen. Das gleiche könntest du beispielsweise auch mit der Gewohnheit des Zähneputzens machen. So bist du nicht abhängig von konkreten Uhrzeiten und sorgst trotzdem dafür, dass deine Meditation nicht zu kurz kommt.

Hinweis: Diese Methoden habe ich von James Clear aus seinem sehr empfehlenswerten Buch Atomic Habits, auf Deutsch: Die 1% Methode.

Methode 1 wird hier als Implementation Intent und Methode 2 als Habit Stacking bezeichnet.

Wann meditieren – die Gewohnheit durchziehen

Gerade wenn du Meditationsanfänger bist und dir in der Meditation noch nicht 100% sicher bist, ist es wichtig, regelmäßig dabei zu sein.

Je nachdem, wie du die Frage Wann meditieren beantwortest hast:

achtungBleibe einige Wochen bei deinem Vorhaben und versuche nach Möglichkeit, keinen Tag auszulassen. Setz dir bestenfalls vorher ein Ziel, wie viele Wochen du mindestens täglich meditieren möchtest und zieh es dann durch.
Selbst wenn die Meditationen dann vielleicht nicht so laufen, wie du es dir vorgestellt hast, du dich nicht konzentrieren kannst oder sogar ab und an einschläfst – all das ist am Anfang völlig in Ordnung.

Solltest du dir allerdings zur Meditationstechnik unsicher sein, schau gerne bei meiner Anleitung für die Meditation für Anfänger vorbei.

Die Gewohnheit steht am Anfang über allem und sollte dich auch in der Frage Wann meditieren leiten.

Auch wenn du zwischendurch mal im Urlaub bist, schlecht geschlafen hast oder weniger Zeit für die Meditation zur Verfügung hast als sonst –  versuche trotzdem dranzubleiben und nicht auf potenzielle Ausreden einzugehen.

Wann meditieren – flexibel bleiben

Nachdem sich die Meditation dann über längere Zeit als Gewohnheit etabliert hat, kannst du für dich prüfen, ob deine ursprüngliche Antwort auf die Frage Wann meditieren und die Gewohnheit in der aktuellen Form noch Sinn ergeben.

Bei mir hat die Gewohnheit mich beispielsweise über zwei Jahre wunderbar getragen, dann haben sich allerdings meine Lebensumstände geändert und seither halte ich mir die Meditation und die Frage „Wann meditieren“ etwas flexibler.

Ich meditiere zwar immer noch täglich, habe aber gemerkt, dass mich die Gewohnheit etwas eingeschnürt hat und sich fast zu einem Zwang entwickelt hat.

Um nicht die Freude an der Meditation zu verlieren, habe ich zwar das Thema Wann meditieren immer im Hinterkopf, versuche gleichzeitig jedoch auch entspannt an die Sache heranzugehen.

So plane ich in letzter Zeit häufiger mal spontan etwas um:

Dann lese ich zunächst erst einmal ein wenig, trinke entspannt einen Kaffee und wende mich erst später der Meditation zu.

Das funktioniert für mich gerade hervorragend, gibt mir die nötige Freiheit und lässt mir die Freude an der täglichen Praxis.

Ich bin daher davon überzeugt, dass Gewohnheiten gute Stützen zur rechten Zeit sind, man aber immer wieder prüfen sollte, dass man so wenig Druck und Zwang auf sich selbst ausübt wie möglich und nachsichtig mit sich bleibt.

Ich bin aber genauso überzeugt, dass gerade am Anfang eine Gewohnheit das richtige Mittel ist und man anfangs durchaus mit etwas Disziplin und Anstrengung nachhelfen sollte.

Wie siehst du das Ganze? Hast du bereits erste Erfahrungen sammeln können? Ich bin gespannt auf deine Meinung zur Frage Wann meditieren!

Alles Liebe

Dein Steffen

Abbildung von Meditationsspickzettel und Meditations-Habit-Tracker

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