Das Buch „Change Your Thoughts, Change Your Life“ (siehe auch: Teil I des Artikels) war für mich ein Augenöffner. Nicht, weil es absolut das beste Buch ist, sondern weil es in meiner Situation genau das war, was ich benötigte.
In der Lehre vom Tao ist viel vom Loslassen die Rede. Davon, sich dem Tao oder wenn man so will der Natur anzuvertrauen. Dies barg eine komplett neue Perspektive für mich. So war ich zuvor immer der Ansicht, dass ich alles selbst in der Hand habe. Und mich nur selbst genug zwingen und motivieren muss, damit sich alles fügt. Wohin das geführt hat, habe ich bereits in Teil I beschrieben.
Die neue Idee war komplett gegensätzlich und hatte gerade deswegen etwas Anziehendes für mich. Denn irgendwo wurde da genau die Machtlosigkeit beschrieben, die ich zuvor schon gespürt habe. Machtlosigkeit dem eigenen Antrieb gegenüber. Machtlosigkeit, in gewisser Weise, dem eigenen Schaffen gegenüber. Gleichzeitig wird im Tao und in vielen anderen fernöstlichen Weltanschauungen diese Machtlosigkeit jedoch nicht abgewertet. Vielmehr soll man sich dieser überlassen und diese akzeptieren. Diese Akzeptanz stelle letztlich die wesentlich weisere Entscheidung dar.
Vom Tao zur Meditation
Es wäre aber nicht richtig zu sagen, dass sich mit meiner ersten Berührung mit dem Tao, alles schlagartig geändert hätte. Im Gegenteil, noch monatelang verharrte ich in den gleichen Denk- und Verhaltensmustern. Nach und nach wollte ich jedoch das Tao stärker leben. In „Change Your Thoughts, Change Your Life“ sprach Wayne Dyer davon, dass er meditiert habe und sich damit mehr im Tao gefühlt habe. Die Meditation sollte es also richten, dass ich nicht nur die interessanten Gedanken aufnahm, sondern sogar nach Ihnen lebte. Ich versprach mir davon eine Ruhe und Sicherheit im Leben, nach der ich mich so sehnte. Nun gab es im Tao aber klassischerweise keine geleiteten Meditationen oder Meditationsanleitungen. Google und Amazon brachten nichts Konkretes hervor, sodass ich mich entschloss, die allgemeine Meditation auszuprobieren. So bin ich auf die beliebteste Meditationseinführung auf Amazon gestoßen: Meditation für Anfänger von Jack Kornfield. Diese Einführung war Gold wert und die Male, wo ich es schaffte, zu meditieren, waren sehr hilfreich.
Trotz allem waren die anfänglich beschriebenen Probleme in dieser Zeit noch präsent und ich schaffte es kaum mir die Zeit zu nehmen, mich hinzusetzen und zu meditieren. Doch nach und nach wurde mir mehr bewusst: Die Meditation ist ein Weg, Ruhe vor mir selbst zu bekommen. Einen Schritt zurückzutreten und einmal durchzuatmen. Und auch wenn diese Momente sehr rar waren und die Einsicht noch sehr zaghaft umgesetzt wurde… so war doch der Grundstein meiner weiteren Entwicklung gelegt.


|Meditation für Anfänger: + CD mit 6 geführten Meditationen für Einsicht, innere Klarheit und Mitempfinden
Autor: Jack Kornfield
Sprache: Deutsch
erhältlich Buch mit Audio-CDs
Link: Meditation für Anfänger
„Wir haben so viele Vorstellungen und Überzeugungen in Bezug auf uns selbst. (…) Oft sind das nicht hinterfragte und begrenzte Vorstellungen anderer Menschen, die wir verinnerlicht haben und dann in unserem Leben zum Ausdruck bringen. Meditieren heißt, neue Möglichkeiten entdecken und eine Fähigkeit entwickeln, die jeder von uns besitzt: nämlich ein weiseres, liebevolleres, mitfühlenderes und erfüllteres Leben zu führen.“
Kornfield, 2005, S.11
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