In „Wie ich zur Meditation gekommen bin“ berichtete ich euch, dass ich zu Kornfields Einsteiger-Lektüre für die Meditation gekommen bin. Diese Lektüre hat meine ersten zaghaften Schritte in der Meditation begleitet, bewirkte aber keine bahnbrechenden Veränderungen.

Damit meine ich, dass diese Meditation mich weder antrieb, regelmäßig zu sitzen, noch dass gedanklich ein großer Umbruch stattfand. Es war ein langsam anfangender, schleichender Prozess. In meiner Situation der Überforderung (mit mir selbst) waren diese Fortschritte durch die Meditation jedoch zu gering.



Berührung mit der transzendentalen Meditation

So kam es gerade recht, dass ich zufällig in Hannover über ein Angebot transzendentaler Meditation stolperte. Ein großer Banner an einem relativ prachtvollen Steingebäude machte auf Einführungen zur Meditation aufmerksam. Mein Wissen zur Meditation bzw. zu den verschiedenen Meditationstechniken war begrenzt und ich dachte mir, dass alle Meditationen sich im Kern irgendwie ähnelten. Dennoch informierte ich mich über eine Google-Suche, was es mit der transzendentalen Meditation so auf sich habe. Als vorsichtige, wenn nicht sogar skeptische Person fielen mir sofort verschiedene Berichte ins Auge. Berichte, nach denen es sich bei der transzendentalen Meditation um eine Sekte handele. Berichte, nach denen Aussagen des Begründers der Meditation zum Weltfrieden politisch inkorrekt seien. Auch wenn mich diese Berichte beunruhigten, wollte ich mir selbst ein Bild machen. Ich dachte mir: Ist eine Sekte nicht manchmal einfach nur eine etwas kleinere Form von gesellschaftlich nicht akzeptierter Religion? Die Zeremonien im Christentum oder Islam mögen für Außenstehende schließlich auch seltsam anmuten. Die Aussagen zum Weltfrieden fand ich zudem zwar vielleicht etwas übertrieben, aber keineswegs radikal oder gefährlich.

Also ging ich ohne weitere Recherchen auf die Abendveranstaltung. Ich war tatsächlich die einzige (!) Person, die sich an diesem Tag für diese Veranstaltung interessierte. Den Veranstalter, gleichzeitig auch TM-Lehrer, störte dies jedoch nicht und berichtete mir von all den Vorzügen, die die Meditation mit sich bringe. Angefangen von der Ruhe und dem veränderten Blick auf die Welt. Bis hin zu den Versprechungen, keine Nachteile im Alltag dadurch zu erleiden, sondern im Gegenteil, wesentlich leistungsfähiger zu werden. Da ich den Durchbruch mit meiner vorherigen Meditation vermisste, entschloss ich mich, dem ganzen aufgeschlossen gegenüberzutreten. Ich war neugierig und wollte die Effekte erfahren, die versprochen wurden. So entschloss ich mich, mich für die kostenpflichtige Unterweisung anzumelden. Auch wenn der Preis absolut recht hoch ausfällt (500-600€ als Student, als Erwachsener das doppelte), so steht die gebotene Leistung durchaus im Verhältnis. Neben diversen anfänglichen Treffen, um die Meditation zu üben, wurde nach diesen offiziellen Treffen auch weitere Betreuung angeboten. Weitere gemeinsame Meditationseinheiten oder eben die Beantwortung von Fragen.



Wirkung der transzendentalen Meditation

Von der Wirkung der Meditation war ich jedoch etwas enttäuscht. Vielleicht weil ich zu viel erwartete, was nicht zuletzt aber auch von den Versprechungen kam, die gemacht wurden. Die ersten Wochen saß ich konsequent morgens und abends 20 min., wie vorgeschrieben. Aber die großen Veränderungen stellten sich nicht ein. So ließ auch die Konsequenz nach und manchmal entschloss ich mich, eher nach Kornfield zu meditieren. Neben den sich nicht einstellenden Erfolgen war ein großes Problem mein Vertrauen in die Praktik. Mich störte, dass ich einfach glauben musste, dass mir ein Mantra helfen wird. Dass jemand so weise ist, dieses Mantra für jemanden auszusuchen und man auf diese Person angewiesen ist, dass man sich selbst entwickeln kann. Schließlich meditierte ich gar nicht mehr und der Kontakt zu meinem TM-Lehrer brach ab. Dies geschah nicht aus Bitterkeit, sondern war Ergebnis einer unumgänglichen Entwicklung. Warum sollte ich an etwas festhalten, was mich nicht wirklich überzeugte und zudem auch nicht die Effekte hatte, die es haben sollte? Damit möchte ich nicht die transzendentale Meditation als solches in Abrede stellen. Für manche ist es sicherlich eine Praktik, die hilft und sie zur Ruhe kommen lässt. Meine Erfahrung war aber eben eine andere.



|Transzendentale Meditation

Die transzendentale Meditation ist eine Meditation, die auf den Lehren von Maharishi Mahesh Yogi basiert. Die Lehren Maharishis fußen wiederum auf den Veden, welche religiöse Texte im Hinduismus sind. Diese Texte können als Lehren verstanden werden, die direkt von Gottheiten empfangen wurden.

Die Meditation wird von TM-Lehrern gegen eine Kursgebühr unterrichtet. Das eigenhändige Erlernen der Meditation wird nicht empfohlen, das Verbreiten der Meditation wird zudem untersagt. Hinter der TM-Bewegung steckt eine große Organisation mit weitreichenden Zielen.


Einführung in die Meditation

Um die Meditation zu erlernen, werden mehrere Schritte von der TM-Bewegung vorgeschrieben. Meine Erfahrungen innerhalb dieser einzelnen Schritte:

1. Infovortrag

Zunächst gab es einen kostenlosen Infovortrag über das Ziel der Meditation und die Auswirkungen dieser im Alltag. Nach diesem Infovortrag sollte man sich entscheiden, ob man die Meditation erlernen möchte oder nicht. Sollte man die Meditation erlernen wollen, so meldet man sich kostenpflichtig an und macht direkt einen Einführungstermin aus.

2. Einführungstermin

In dem Einführungstermin gibt es eine feierliche Zeremonie, je nach Verabredung beim TM-Lehrer zu Hause oder in einer Filiale der Organisation. Zum Ende der Zeremonie teilt der TM-Lehrer das individuelle Mantra mit, das in der Meditation in Gedanken wiederholt werden soll. Dies wird einem ins Ohr geflüstert und man soll es leise wiederholen, um sicherzustellen, dass man es richtig verstanden hat. Anschließend meditiert man zusammen und macht die weiteren Treffen aus.

3. Weitere Treffen

Bei den weiteren Treffen berichtet man zunächst von seinen Erfahrungen mit der Übung der Meditation zu Hause. Dazu führt man ein Gespräch und füllt einen Fragebogen aus, den der TM-Lehrer auswertet. Anschließend werden Ausschnitte von Maharishis Auftritten und Reden gezeigt, in denen dieser weiter auf die Meditation eingeht. Bei jedem Treffen meditiert man gemeinsam und bespricht Probleme, die auftreten.

4. offene Treffen

Nach den im Preis enthaltenen Treffen und Einweisungen bemühte sich mein TM-Lehrer in Kontakt zu bleiben. So wurden gemeinsame Meditationstermine oder einfach auch allgemeine Gespräche über die Fortschritte in der Praxis gesucht.

Meditation

Die Meditation läuft relativ ungezwungen ab. Abseits von anderen gängigen Meditationen setzt man sich bequem auf einen Stuhl, aufrecht, aber nicht verkrampft. Man schließt die Augen und versucht sich nicht auf etwas bestimmtes zu konzentrieren. Die Idee ist, dass das Mantra (ein heiliges Wort), das man gelernt hat, von alleine in die Gedanken kommt. Wenn es dies nicht tut, sei es auch nicht schlimm, da es irgendwann wieder auftauchen würde. Man soll alles zulassen, was kommt. Alle Gedanken, Empfindungen und auch Müdigkeit. Dies seien alles natürliche Prozesse, die sich entladen würden- der Körper und Geist nehme sich in dieser Meditation und Ruhephase das, was er brauche. Wenn man nach dieser Art und Weise regelmäßig meditiere (heißt: morgens und abends 20 min.), würden sich bald schon Effekte im Alltag bemerkbar machen.

Organisation

Die Organisation ist seit ihren Anfängen international tätig. Starke Verbreitung erhielt sie bspw. in den USA, Indien oder auch Deutschland. Die nationale Verbreitung der transzendentalen Meditation in Deutschland kann auf der Webseite der TM-Bewegung gut erkannt werden. Anspruch der Organisation ist offenbar nicht nur die Verbreitung der Meditationstechnik, sondern vielmehr der Aufbau einer veränderten Gesellschaft. Daher werden neben Meditationszentren auch Akademien zur Forschung, Kliniken, Schulen, politische Parteien und andere Einrichtungen betrieben. Eine der Glaubenssätze der Organisation ist, dass Sie Weltfrieden schaffen kann, wenn nur genug Menschen gleichzeitig meditieren. Dazu verweist sie auf durchgeführte Experimente und eckt in Ihren Bestrebungen, eine Gesellschaft mit Ihren Prinzipien aufzubauen, auch gerne an. Ein aktuelles Beispiel ist die Einreichung einer Petition im Bundestag zum Weltfrieden.

Meine Meinung

In dem Artikel erwähnte ich bereits, dass die Praktik mir als solche nicht wirklich weitergeholfen hat. Vieles des Gedankengutes der Bewegung finde ich jedoch interessant und auch richtig. So bin ich auch der festen Überzeugung, dass wenn sich mehr Menschen mit sich selbst beschäftigen würden (d.h. meditieren), dies weitreichende Konsequenzen für die Gesellschaft hat. Auch bin ich davon überzeugt, vor allem durch eigene Erfahrungen, dass der eigene Geist entfaltet werden muss und die Meditation dafür ein ausgezeichnetes Mittel ist. Dennoch finde ich es bedenklich, wenn zu stark missioniert wird und die eigenen Vorstellungen anderen Menschen aufgezwängt werden.

Quellen: eigene Erfahrungen| Homepage der TM-Bewegung| Wikipedia|

Abbildung von Meditationsspickzettel und Meditations-Habit-Tracker

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