Hinweis: Dieser Artikel ist ein Teil der Artikelserie: „Meditationstagebuch

Wie häufig hatte ich positive oder negative Emotionen?

Erzählen kann man viel, doch Zahlen, Daten, Fakten zeigen noch einmal ein etwas objektiveres Bild. Angefangen bei den Emotionen. Die diesbezüglich von mir erhobenen Daten zeigen meines Erachtens nach gut auf, was ich mir anhand meiner Wochenberichte ableiten konnte.

Emotionen während der Meditationen

Die Meditationen waren nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Im Gegenteil: Positive und nicht so positive Emotionen haben sich WÄHREND der Meditation nahezu die Waage gehalten.

Lesebeispiel: in der ersten Meditationswoche hatte ich in den Meditationen insgesamt 3 positive und 9 negative Emotionen.

Emotionen vor der Meditationen

Interessant finde ich auch die emotionalen Zustände VOR der Meditation. Diese haben sich, wie bei der Meditation selbst, eher die Waage gehalten.

Lesebeispiel: in der ersten Meditationswoche hatte ich vor den Meditationen insgesamt 1 positive und 9 negative Emotionen.

Emotionen nach der Meditationen

In Kombination mit den Emotionen NACH den Meditationen ergibt sich nun ein ingesamt sehr interessantes Bild: Die Emotionen nach den Meditationen sind mit großem Abstand positiv. D.h. selbst wenn mein emotionaler Zustand vor der Meditation und die Meditation selbst nicht unbedingt positiv waren, war das Ergebnis überwiegend positiv. All das bestätigt, was ich bereits in den ersten Wochen meines Meditationstagebuchs festgestellt habe: Meditationen tun mir zu 99% gut – unabhängig von dem Zustand vor der Meditation oder dem Verlauf der Meditation selbst.

Lesebeispiel: in der ersten Meditationswoche hatte ich vor den Meditationen insgesamt 7 positive und 4 negative Emotionen.

Was habe ich genau empfunden?

vor den Meditationen

Wie in den Ausführungen zuvor beschrieben, ist mir relativ schnell klar geworden, dass es mit ausschließlicher Achtsamkeit in der Meditation nicht getan ist. Vielmehr sollte Achtsamkeit auch im Alltag praktiziert werden. Die häufigen negativen Emotionen vor der Meditation sind diesem Umstand geschuldet: ich fühlte mich unachtsam, gedankenverloren und daher entsprechend nicht gut – irgendwo vermischt sich dies sicherlich auch mit meiner Wertung, „Unachtsamkeit“ als schlecht anzusehen. Auf der anderen Seite waren positive Emotionen vor allem das Gefühl, achtsam und ausgeglichen zu sein.  

Negative Emotionen

Lesebeispiel: die am häufigsten negativ eingestuften Gedankenzustände und Emotionen waren „unachtsam“ mit 16x während der gesamten Meditationswochen.

Positive Emotionen

Lesebeispiel: die am häufigsten positiv eingestuften Gedankenzustände und Emotionen waren „achtsam“ mit 14x während der gesamten Meditationswochen.

während der Meditationen

Die positiven Emotionen vor der Meditation waren auch in der Meditation die häufigsten positiven Gefühle: das Gefühl, dass ich achtsam war oder meinem Atem gut folgen konnte. Weiterhin positiv waren Gefühle der Zufriedenheit oder das Gefühl, dass ich mich im Vergleich zu vorherigen Meditationen verbessert habe.

Interessant bei all dem finde ich, dass diese Erkenntnisse gut aufzeigen, was immer wieder gesagt wird: Emotionen entstehen in einem selbst und basieren auf einer Wertung von einem Selbst ggü. einer Sache oder Situation. Das trifft in all diesen Fällen, finde ich, ganz gut zu.

Wenig überraschend sind entsprechend die nicht so positiven Emotionen. Vor allem die Adjektive „unachtsam“ oder „abgeschweift“ treten hier gehäuft auf.

Positive Emotionen

Lesebeispiel: die am häufigsten positiv eingestuften Gedankenzustände und Emotionen waren „achtsam“ mit 18x während der gesamten Meditationswochen.

Negative Emotionen

Lesebeispiel: die am häufigsten negativ eingestuften Gedankenzustände und Emotionen waren „abgeschweift“ mit 6x während der gesamten Meditationswochen.

nach der Meditationen

Die positiven Auswirkungen der Meditation lassen sich in zwei Kategorien teilen: Ich fühlte mich zum einen deutlich ruhiger, ausgeglichener und entspannter. Zum anderen fühlte ich mich aber auch klarer, präsenter und achtsamer – irgendwo eine logische Folge der Meditation.

Die nicht so positiven Auswirkungen drehten sich darum, dass ich entweder nicht zufrieden war, wie die Meditation gelaufen ist – oder sich die oben beschriebenen positiven Auswirkungen der Meditation nicht aufgetreten sind – irgendwo ein Luxusproblem, finde ich – zumal ich mich in den meisten Fällen nach der Meditation ziemlich gut fühlte.

Positive Emotionen

Lesebeispiel: die am häufigsten positiv eingestuften Gedankenzustände und Emotionen waren „ruhiger“ mit 14x während der gesamten Meditationswochen.

Negative Emotionen

Lesebeispiel: die am häufigsten negativ eingestuften Gedankenzustände und Emotionen waren „unverändert“ mit 6x während der gesamten Meditationswochen.

Was sagt die Uhr?

 

2839

Minuten meditiert

140

Meditationssitzungen

20,4

Minuten pro Meditation

87%

der möglichen Tage meditiert (112 von 127)

Verlauf der Meditationslänge

Interessant finde ich auch den Verlauf der Meditationslänge je Woche. Während ich mich von Woche 1 bis 11 konstant gut gehalten habe, ist meine Motivation ab der 12. Meditationswoche deutlich zurückgegangen. Dies ist meines Erachtens nach mit meinen Schwierigkeiten in der Meditationshaltung zu begründen. (siehe Teil I, Meditationshaltung)

Lesebeispiel: in der ersten Meditationswoche habe ich insgesamt 225 Minuten meditiert. (32 min. pro Tag)

Fazit

 

Das Meditationstagebuch war eine wichtige Erfahrung. Denn ohne das Meditationstagebuch hätte ich meines Erachtens nach keinen guten Überblick über die Entwicklung meiner Meditationen – es wäre alles zu einem instabilen, ungenauen Gesamteindruck verschmolzen. Tatsächlich bin ich überzeugt, dass gerade die Meditationen, die nicht gut gelaufen sind, mich wesentlich mehr frustriert hätten, hätte ich kein Meditationstagebuch geführt. Denn nur das Meditationstagebuch hat mir gesamthaft vor Augen geführt, dass nicht alle Meditationen schlecht sind, dass sich gute, achtsame Meditationen mit unachtsamen abwechseln und dass mir Meditationen gerade auch nach der eigentlichen Meditation noch gut tun.

 Und fast noch wichtiger: Ich weiß nun genau, woran es zu arbeiten gilt:

  • an der Achtsamkeit im Alltag
  • an der Balance zwischen Anstrengen und Loslassen
  • und natürlich an meiner Sitzhaltung

Das Meditationstagebuch ist dabei für mich kein abgeschlossenes Projekt: Es ist für mich eher ein kurzzeitiger Wegweiser, der mir die Richtung für den nächsten Teil meines Meditationsweges vorgibt. Tatsächlich habe ich bereits begonnen, an meiner Sitzhaltung zu arbeiten – und festgestellt, dass gerade meine Hüfte ein Kernthema in meinen Haltungsproblemen darstellt. Statt auf beiden Seiten ausgeglichen zu sitzen, knickt meine Hüfte häufig (unmerklich) nach links ab. Das führt über lange Zeit sicherlich auch anatomisch zu Problemen, weshalb ich umso glücklicher bin, dass ich das Thema für mich identifizieren konnte. Meine Erkenntnisse und daraus abgeleiteten Tipps für eine optimale Sitzhaltung werde ich in einer separaten Beitragsserie angehen.

Ich hoffe sehr, dass ich mit meinem Meditationstagebuch einige Menschen erreichen konnte –  und diese vom Nutzen überzeugen konnte, ein Meditationstagebuch zu führen. Auch wenn es etwas Arbeit macht… die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, sind den Aufwand allemal wert. Ich freue mich auf jedwedes Feedback und eure Erfahrungen!

Bis dahin alles liebe

Steffen

Hinweis zu –  Meditationstagebuch :
Dieser Artikel ist Teil der Artikelserie „Meditationstagebuch“. In dieser Serie habe ich 16 Wochen lang ein Meditationstagebuch geführt und Woche für Woche veröffentlicht.

Übersichtsseite zur Artikelserie:

Meditationstagebuch

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