Zum Buch

Autor

Buddha
übersetzt von: Munish B. Schiekel

Genre

Verssammlung

Level

für Fortgeschrittene

Überblick

Das Dhammapada ist eine der bekanntesten Zusammenfassungen von Auszügen aus Buddhas Lehrreden und dient auch in Asien vielerorts zur Einführung in die Lehre des Buddhismus. Der Aufbau dieses Textes gleicht einer Sammlung von Gedichten. Jedes der 26 Kapitel befasst sich lose mit einem Thema und ist in Versform niedergeschrieben.

Übersetzt bedeutet „Dhammapada“ Weg der Wahrheit oder Weg der Lehre. Inhaltlich lässt sich das Werk folgendermaßen zusammenfassen:

Der Weg der Lehre

Der Titel „Dhammapada“ (=Weg der Lehre) ist Programm und zieht sich übergeordnet wie ein roter Faden durch das Werk. Buddha spricht seine Zuhörer zu den verschiedensten Themen direkt an und gibt Einblick, wie der Weg der Lehre richtig zu verstehen und umzusetzen ist. Buddha geht es dabei um nicht weniger als die gesamte (eigene) Lebensweise, die es in vielerlei Hinsicht zu reflektieren und gemäß der Lehre anzupassen gilt.

Was dogmatisch anmuten mag, begründet Buddha mit einer gewissen Alternativlosigkeit:

Nicht nur er, sondern alle anderen weisen Menschen verkünden den Weg, so wie er. Es gibt keinen anderen Weg, keine andere Wahrheit. Entweder man folgt dem Weg und findet Glück oder man folgt dem Weg nicht und erleidet früher oder später Leid.

Die richtige Lebensweise

Welche Lebensweise legt uns Buddha also ans Herz?

Ganz einfach: Es geht im Prinzip um eine sittliche und recht(schaffend)e Lebensweise. Dazu gehört, andere Lebewesen nicht zu verletzen oder zu töten, nicht zu lügen und mit reinem Geist zu reden, zu handeln und zu denken. Mit reinem Geist ist gemeint, sich selbst (bzw. seinen Geist) von allen Fesseln und Trieben zu befreien. Fesseln und Triebe sind letztlich jegliches Verlangen, Abneigung und Unwissenheit. Mit Verlangen ist bspw. das Verlangen nach materiellen Dingen wie Geld, gutes Essen, sexuelle Beziehungen oder auch ganz banal nach angenehmen Erfahrungen gemeint. Dieses Verlangen würde Buddha zufolge immer zu Anhaftung führen und dadurch letztlich zu Leid:

Hänge dein Herz an nichts,
Damit nicht Verlust dir Schmerzen bringt.
Gehe jenseits von Zuneigung und Abneigung,
So wirst du frei von allen Fesseln.

Kapitel 16, Vers 211

Abneigung umfasst bspw. Hass gegenüber Menschen, die einem etwas angetan haben, allgemein Ärger oder Übelwollen.

Die Unwissenheit wiederum ist die wichtigste Fessel von allen. Sie bezieht sich darauf, dass wir falschen Ansichten nachhängen und nicht verstehen, dass alle Daseinsgruppen (damit sind unsere Sinne, unser Körper und unser Bewusstsein gemeint) vergänglich sind. Diese Vergänglichkeit ist ein wiederkehrendes, wichtiges Thema, dass in Kombination mit der Unpersönlichkeit (nichts hat ein eigenes Selbst) und der Leidhaftigkeit von allen Dingen die Unwissenheit bildet.

Jeder Mensch sollte Buddha zufolge danach streben diese Fesseln und Triebe kompromisslos zu entfernen. Denn nur wenn das gelingt, finde man wahren Frieden und das höchste Glück.

Das Erreichen des Ziels

Wie schafft man es also, all das zu erreichen?

Mit Achtsamkeit und Meditation. Nur mit der Meditation schafft man es, die wesentlichen Erkenntnisse zu generieren (Leidhaftigkeit, Vergänglichkeit, Unpersönlichkeit) und sich von den Fesseln zu lösen. Es geht Buddha um stetige Achtsamkeit und Kontrolle über den Geist. Er mahnt an, sich permanent anzustrengen, seine Zeit sinnvoll zu nutzen und Verantwortung zu übernehmen. Das im Verbund mit einem sittlichen Leben führt einen laut Buddha zu wirklichem Glück.

Hinweis: Einer weitergehenden, umfassenderen Zusammenfassung des Dhammapada ist ein gesonderter Artikel gewidmet.

 

Persönliche Einschätzung

Das Dhammapada hat mir ehrlicherweise einige (metaphorische) Kopfschmerzen bereitet. Denn die Messlatte war hoch gelegt: Es gilt schließlich als eine der wichtigsten Sammlungen von Buddhas Lehrreden und wird für Ausdruckskraft, Poesie und Einfachheit oft gelobt. Und so las ich das Dhammapada und war nicht sicher, was ich davon halten sollte:

Sicher, das Dhammapada hat sehr schöne Stellen und einige Aussagen kann ich auch teils durch eigene Erfahrungen nachempfinden, was das Werk umso berührender macht. Dennoch: Irgendwie fehlte mir die Struktur, der rote Faden und die übergeordneten Erkenntnisse, die ich dieser Verssammlung entnehmen sollte. Und so las ich das Dhammapada nochmals und nochmals, strukturierte den Inhalt für mich neu und versuchte so die Essenz des Ganzen herauszukristallisieren. (das Ergebnis findet ihr: hier) Und je mehr ich mich mit der Lektüre befasste, desto besser verstand ich das Gesamtwerk. Und das Gesamtwerk ist nicht mehr und nicht weniger als ein Guide durch die Themen, die für Buddha für ein gelungenes Leben relevant sind. Von daher meine dringende Empfehlung: Das Buch muss definitiv mehrmals und mit entsprechender Muße gelesen werden. Wenn man das mit der notwendigen Ernsthaftigkeit tut, bekommt man einen guten Abriss über alle wesentlichen buddhistischen Themen.

Dennoch: Für mich hat das Dhammapada auch deutliche Schwächen: Manchmal fehlt mir die Struktur und viele Aussagen wiederholen sich häufiger. Auch kratzt es mir manchmal zu sehr an der Oberfläche, anstatt die Themen tiefergehend zu erläutern. Beispiel: Die Wichtigkeit der Achtsamkeit wird nahezu in jedem Kapitel thematisiert. Wie die Achtsamkeit und die damit zusammenhängende Meditation jedoch genau aussieht, wird nicht wirklich erläutert.

Gerade die fehlende Struktur macht es meines Erachtens nach für Einsteiger schwer, sich mit dieser Lektüre zu befassen. Aber genauso schwer ist es ja auch, sich bspw. das Tao Te King von Laotse ohne wirkliche Hilfe zu Gemüte zu führen. Das Dhammapada erinnert mich von seinem Stil und seiner Wirkung stark an Laotses Werk:

Es ist sehr schön zu lesen und berührt an vielen Stellen. Und an vielen Stellen erschließt sich der Sinn des Textes nicht direkt. Es lohnt daher, sich Zeit bei der Lektüre zu nehmen, Interpretationen zu lesen und mit wachsendem Verständnis sich den Text wieder und wieder anzunähern.

 

Wertung

(entgegen aller Weisheit in Fernost, das Urteilen zu lassen…)

P

schöne Sprache, angenehm zu lesen

P

teilweise sehr berührend

P

umfasst alle wesentlichen buddhistischen Konzepte

O

wiederholend, wirkt teilweise unstrukturiert

O

für Einsteiger ungeeignet

Link zu dem Buch: Dhammapada *

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