Vorneweg möchte ich zunächst einmal sagen: Ich liebte Fleisch. In jeglicher Form. Ob frittiert, gebraten oder gekocht. Es gab eine Vielzahl an fleischhaltigen Gerichten, die man zu meinen Leibspeisen zählen konnte. Zudem bin ich, wie wohl die meisten Menschen in wohlhabenden Gesellschaften, auch mit einer sehr fleischhaltigen Ernährung aufgewachsen.

Und dennoch wurde ich zum Vegetarier. Träumen lassen hätte ich mir dies nie. So war ich selbst jemand, der bei Vegetariern propagiert hat, dass ein Mann ja Fleisch benötige. (teils zum Spaß, teils sicherlich aber auch Ernst gemeint) Und irgendwo war ich auch überzeugt, dass Fleischkonsum für meine Kraft und Energie von Nöten war. Jetzt, wo ich seit nunmehr drei Monaten vegetarisch lebe, muss ich wohl zugeben, dass ich mich irrte. Mir fehlt weder etwas, noch fühle ich mich in irgendeiner Weise schwächer. Doch zurück zum Ursprung.



Vegetarisch im Kloster

Die Saat für mein Vegetariertum wurde sicherlich im Kloster Ryumonji gesät. Dort gab es eine fast durchgängig vegetarische Küche, einmal in der Woche gab es neben einem vegetarischen Gericht auch ein Fleischgericht. In dieser Zeit merkte ich, dass eine Ernährung ohne Fleisch auch wunderbar funktioniert. Ich erinnere mich, dass gerade dazu mich auch ein anderer Klosterteilnehmer fragte, wie es mir denn eigentlich mit der vegetarischen Ernährung im Kloster ergehe. Ich antwortete, dass ich normalerweise relativ häufig und sehr gerne Fleisch zu mir nehme, es aber im Kloster absolut nicht vermisse. Interessanterweise sagte er mir, dass es ihm genauso ergehe. Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt nicht Vegetarier werden wollte, war die Erfahrung einer vegetarischen Ernährungsweise wohl ein wichtiger Grundstein meiner weiteren Entwicklung.



Mitgefühl mit Tieren

Wirklicher Auslöser für meine Abkehr vom Fleischkonsum war letztlich einer meiner Spaziergänge durch die wunderbare Landschaft des Elsass. So bin ich durch Felder und Wiesen spazieren gegangen, wo auch viele Tiere gehalten wurden. Schafe, Kühe aber auch Pferde wurden gehalten. Und die Tiere waren alle sehr zutraulich. Sie kamen angelaufen und stellten sich direkt an den Zaun, um gestreichelt zu werden. Ich genoss diese Aufmerksamkeit, schließlich hatte ich auch lange keine Tiere mehr gestreichelt. Und irgendwie machte es mich glücklich. Dabei geschah es ganz automatisch, dass ich den Tieren in die Augen schaute. Und genau in diesem Moment bewegte sich in mir etwas, das ich lange nicht in einer solchen Intensität gespürt hatte: Mitgefühl. Nicht in dem Sinne, dass ich empfand, dass es den Tieren schlecht gehe und sie mein Mitleid verdienten. Nein, vielmehr in dem Sinne, dass ich genau spürte, dass vor mir ein Lebewesen ist wie ich. Ein Lebewesen, das genauso fühlt wie ich und genauso glücklich sein möchte, wie ich. In diesem Moment konnte ich auch sehr intensiv das Leid nachempfinden, was ich Tieren antun würde, wenn ich sie essen würde.

Tatsächlich war es ab diesem Moment nur die einzig logische Konsequenz zum Vegetarier zu werden. Sicherlich gab es seitdem Momente, wo ich Appetit auf Fleisch verspürte. Aber in diesen Momenten rufe ich mir in Erinnerung, warum ich zum Vegetarier geworden bin. Und wie viel Leid ich Tieren damit ersparen kann. Unabdingbar für meine Erfahrung und die Entscheidung zum Vegetarier zu werden, war jedoch mein Klosteraufenthalt mit intensiver Meditation. Nur so denke ich, konnte ich diese intensiven Gefühle bei der Begegnung mit den Tieren empfinden und diesen letztlich etwas Leid ersparen.

Abbildung von Meditationsspickzettel und Meditations-Habit-Tracker

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