Das Sesshin im Zen-Zentrum Tao Chan ist durch die Verabredung mit Constantin, einem mittlerweile guten Freund, zustande gekommen. Constantin lernte ich in dem Kloster Ryumon Ji kennen, wo wir beide einige Tage zusammen unseren Klosteraufenthalt verbrachten. (siehe Gastbeitrag von Constantin)

Idee des Sesshins war es, sich wieder zu sehen und was könnte es besseres geben, als dies in einem ähnlichen Rahmen zu tun, in dem man sich kennenlernte? Das Dojo bzw. die Zen Gemeinschaft suchte ich aus- das Tao Chan von Wolfgang Kopp, einem Zen-Meister, auf dessen Lektüre ich gestoßen war.

Und nun waren wir wieder dort, wo wir uns schon im vergangenen November befanden: Wir wussten nicht, was uns erwarten sollte. Wie wird die Meditation sein? Wie intensiv wird die Erfahrung werden? Schließlich erwarteten uns fünf Stunden Programm. Im Nachhinein lässt sich wohl sagen: obgleich fünf Stunden im Rahmen eines Sesshins nicht besonders lang sind, waren sie für mich intensiv genug, dass ich keine weitere Meditationssitzung hätte durchhalten wollen.

Und nun waren wir wieder dort, wo wir uns schon im vergangenen November befanden: Wir wussten nicht, was uns erwarten sollte. Wie wird die Meditation sein? Wie intensiv wird die Erfahrung werden? Schließlich erwarteten uns fünf Stunden Programm. Im Nachhinein lässt sich wohl sagen: obgleich fünf Stunden im Rahmen eines Sesshins nicht besonders lang sind, waren sie für mich intensiv genug, dass ich keine weitere Meditationssitzung hätte durchhalten wollen.



Die Einführung

Die erste Enttäuschung, die ich einige Tage zuvor per Mail bereits erhalten hatte, war, dass der Meister das diesmalige Sesshin nicht leiten würde. In Anbetracht der Auswahl des Dojos aufgrund seines Meisters eine ziemlich enttäuschende Nachricht. Wenigstens gab es eine Ermäßigung auf den Ursprungspreis und außerdem: in der Meditation geht es ja um einen selbst.

So erhielten wir die Einführung von dem ältesten Schüler des Zen-Meisters (mittlerweile auch selbst Zen-Lehrer). Ich war überrascht: Die Ausführungen zur Körperhaltung und insbesondere zum Atem, waren sehr umfangreich. In meiner Zeit im Kloster wurde weniger erklärt und immerhin hielt ich mich dort um ein vielfaches länger auf, als in dem Sesshin. Mein Verstand erlahmte mir spätestens nach einer halben Stunde: Ging es hier nicht um die Meditation und darum, möglichst natürliche Erfahrungen zu machen? Als wir nach einer Stunde Ausführungen schließlich in eine kurze Pause entlassen wurden, um anschließend die tatsächliche Meditation zu beginnen, war ich erleichtert.  Die bereits geübte Sangha nahm nicht an der Ausführung teil und ich staunte nicht schlecht, als wir uns plötzlich in einer 60 köpfigen Gruppe wiederfanden.



Die Meditation

Die Meditation lief nach ähnlichem Muster ab, wie es aus Ryumon Ji und auch aus Liebenau kannte. Nach dem Läuten eines Klangkörpers kehrte Ruhe ein und die Meditation begann. Meditiert wurde nur 20 oder 25 Minuten, was ich vor allem in den ersteren Meditationssitzungen bedauerte. Denn kaum spürte ich, dass ich mich nun besser konzentrieren und tiefer in die Meditation sinken kann, wurde auch schon der Gong zum Ende der Meditation geläutet. In den späteren Meditationssitzungen war ich jedoch wiederum über die Kürze der Meditation froh. Das Sitzen begann zu schmerzen, vor allem jedoch konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Nach vier Meditationssitzungen mit jeweils anschließendem Kin-Hin (Gehmeditation) folgte eine Pause. Für mich war es auch höchste Zeit für eine solche und ich war noch mehr erleichtert, dass der nächste Programmpunkt der Vortrag des Zen-Lehrers sein würde.  Der Vortrag enthielt für mich sehr viele interessante Aspekte und doch schaffte er es nicht, mich wirklich mitzunehmen. Vielleicht kann man sagen, dass der Vortrag mich auf der rationalen, nicht jedoch auf der emotionalen Ebene ansprach.



Zur Sangha

Nach der anschließenden „Abschlussmeditation“ war das Sesshin vorüber und ich wollte ehrlicherweise nur noch weg. Vielleicht lag es daran, dass ich/man sich inmitten der sich kennenden Sangha doch als Fremder oder Außenseiter fühlte. Vielleicht lag es auch daran, dass manches mich störte, um wirklich eine tiefgehende Erfahrung zu machen. Ich nahm, im Vergleich zu meinen vorherigen Erfahrungen in den Klöstern Liebenau oder Ryumon Ji, weniger Disziplin wahr. Beispielsweise wurde kurz vor einer Meditationseinheit manchmal noch getuschelt, was zwar nicht überhand nahm, aber doch wahrnehmbar war. So kam für mich keine spirituelle Atmosphäre auf, die ich sonst sehr genieße und mir in meiner Meditation hilft. Zudem war es offenbar freigestellt, die sich an Meditationseinheiten anschließenden Kin-Hins mitzumachen, sodass stets ein reger Verkehr an Menschen herrschte, die das Dojo verlassten. In der näheren Umgebung des Meditationsraumes war zudem ein Football-Stadion angesiedelt, das just an diesem Tag auch gut genutzt wurde. Auch wenn unser Meditationslehrer betonte, dass dies der Meditation keinen Abbruch tun dürfe, so war es doch ein, meiner Meinung nach vermeidbarer Störfaktor. (die Fenster waren offen).

Trotz allen hier angesprochenen Punkten möchte ich hervorheben, dass das Sesshin durchaus auch viele gute Seiten hatte. Gerade für Anfänger ist die lockere Handhabung, auch bspw. in Hinblick auf die Sitzposition (der Lotussitz ist hier nicht vorgeschrieben), ein guter Einstieg in die Zen-Meditation. Die Mitglieder der Sangha sind sehr freundlich und kümmerten sich sehr aufmerksam um uns Neulinge und der Vortrag des Zen Lehrers bot sehr viele interessante Ansätze, über die es sich nachzudenken lohnt.

Zumal eine Sache noch angemerkt werden sollte: Mit dem Zen-Meister wäre das Sesshin vielleicht ganz anders gelaufen… ein Grund wiederzukommen?

Abbildung von Meditationsspickzettel und Meditations-Habit-Tracker

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